Feuerwehrkapelle Aglasterhausen 

Frühlingskonzert 2013

Auf diesen Klangkörper kann man stolz sein

Feuerwehrkapelle Aglasterhausen feiert mit Frühlingskonzert 60. „Geburtstag“ – Werner Engelhardt dirigiert das Orchester seit 25 Jahren

Von Peter Lahr

Aglasterhausen. „Wir hätten auch gerne den Frühling begrüßt“, sprach Dirigent Werner Engelhardt am Sonntagabend den Gästen des „Frühlingskonzertes“ aus dem Herzen. Doch die frostigen Außentemperaturen taten der guten Stimmung in der feierlich geschmückten Festhalle keinen Abbruch. Pünktlich zum 60. „Geburtstag“ präsentierte die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Aglasterhausen ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm. Abteilungsleiterin Cordula Sigmann konnte hierzu nicht nur über 200 Gäste begrüßen. Sie verwies auf das zweite Jubiläum des Tages: Werner Engelhardt dirigiert seit 25 Jahren das Ensemble – und nimmt sich dabei in Form einer bewährten Kooperation auch der Nachwuchsförderung an.

Folgerichtig eröffnete das Jugendensemble der Musikschule Mosbach das Konzert. Jiri Ignac Linek hatte die „Krönungsintrade“ für Maria Theresia komponiert. „Noch-Bürgermeister“ Erich Dambach und seine Nachfolgerin Sabine Schweiger ersetzten nun die gekrönten Häupter. Auch Marc-Antoine Charpentiers „Prelude“ aus „Te Deum“ – besser bekannt als „Eurovisions-Fanfare“ – gelang den jungen Musikern festlich und getragen. Sie spielten hoch konzentriert, lauschten dabei aufeinander und bildeten so ein engagiertes, homogenes Ensemble. Manche bekannte Choral-Melodie erwartete die Zuhörer in William Byrds Vertonung von Psalm 115, Vers 1.

„Was soll man am Anfang eines Konzerts spielen?“ Für Werner Engelhardt die schwierigste Frage. Die Feuerwehrkapelle beantwortete sie mit Manfred Schneiders „Young Life“. Zum Auftakt sorgte Drummer Yannic Kargl mit softem Trommelwirbel für Spannung. Das Holz legte eine flotte Melodie vor. Nach einem kurzen „Break“ luden alle Musiker zum Tanz ein. Aufgeweckt und achtsam befolgte die Kapelle die Signale des erfahrenen Dirigenten, der das Beste aus „seinen“ Musikern zu holen wusste. Leicht in der Textur und gleichwohl kraftvoll gelang der „Opener“, der sich am Big-Band-Sound orientierte.

„Vor 60 Jahren hätte man solch ein Konzert anders begonnen“, erklärte Engelhardt. Und schob zur Illustration Ladislav Kubes „Willkommen Polka“ nach. Die klang etwas nach „Rosamunde“, Bergidyll und Trachtentanz. Doch auch hier gelang den Musikern ein erfrischender Grundton. Ein raffiniertes Schlagzeug-Solo, spannende Tempi- und Rhythmuswechsel sowie ein Hauch „Passione“ und Hochseil-Dramatik charakterisierten Joe Grains „Yellowstone Ouverture“.

Neben Originalliteratur kam mit Brian Adams „I do it for You“ eine gelungene Adaption zu Gehör. Klaus Fuchs (Tenorhorn), Cordula Sigmann (Klarinette) und Christian Glier (Trompete) steuerten beeindruckende Soli bei. Einen Ausflug in die „gediegene Kirchenmusik“ erlaubte Markus Götz „Wade in the Water“. Das Stück der Gattung „Gospel Rock“ bedeutete Schwerstarbeit für „Mister Rhythmus“. Funky groovte dabei Hartmut Seuferts Trompete. Auch der Ausflug in die sinfonische Blasmusik gelang der Kapelle mittels eines Verdi-Medleys vorzüglich – frei nach dem Motto: „Von der Oper auf die Piazza.“ Ihre Vielseitigkeit stellten die Musiker auch mit einem Ausflug nach Hollywood unter Beweis. Berühmte Filmmärsche und eine Sammlung von James-Bond-Titelmelodien gelangen ebenso filmreif wie „Time to Say Goodbye“, „The Final Countdown“ oder das „Badnerlied“. Die Leistungen von Werner Engelhardt würdigte Cordula Sigmann. Er besitze nicht nur ein glücklichtes Händchen bei der Musikauswahl, sondern verstehe es auch, die Lieder geduldig zu erläutern. Mit großer fachlicher Kompetenz habe er das Repertoire stark erweitert. „Danke für die Geduld, den Mut, die Ausdauer, das persönliche Engagement und die Fähigkeit, Menschen für Musik zu begeistern“, brauchte Bürgermeister Dambach die Laudatio auf den Punkt – ging auf die Historie der 1953 gegründeten Kapelle ein und bekundete seinen Stolz auf diesen Klangkörper. Der Dirigent gab das Lob gerne weiter an die Musiker.

© Rhein-Neckar-Zeitung - 26. März 2013

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